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Björn Lüttmann
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Frage von Monika B. •

Frage an Björn Lüttmann von Monika B. bezüglich Gesundheit

Um im Landkreis Oberhavel eine flächendeckende palliiative Versorgung zu erleichtern,wie sie in der Gesundheitsrefom seit 2007 gefordert ist, wäre es sinnvoll ein Servicebüro (15 wochenstunden) einzurichten, in dem alle schon existierenden Palliativen Versorgungsinstitutionen zu vernetzen und somit Ressourcen, Erfahrungen und Kompetenzen zu bündeln und allen Betroffenen zukommen zu lassen. Können Sie uns dabei unterstützen? Zur Zeit übernimmt der ambulante Hospizdienst diese Aufgabe vielfach, aber eine extra Anlaufstelle wäre unbedingt notwendig, da es unser Möglichkeiten übersteigt, wir aber den großen Bedarf immer wieder erfahren.

Mit freundlichen Gruß
M. B.

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau B.,

die palliative Versorgung Schwerkranker und Sterbender in Oberhavel und im Land Brandenburg ist natürlich sehr wichtig. Besonders bemerkenswert ist die Arbeit der ambulanten Hospizdienste, da die Betreuung und Begleitung Schwerkranker überwiegend durch ehrenamtlich Engagierte ermöglicht wird. In diesem Zusammenhang möchte ich Ihnen meinen persönlichen Dank aussprechen, da Sie sich als Koordinatorin des Oberhavel Hospiz Vereins besonders stark engagieren. Ich bin sehr froh und dankbar, dass es in unserer Gesellschaft Menschen gibt, die andere auf ihrem letzten Lebensabschnitt begleiten.

Im Land Brandenburg gibt es mittlerweile 22 ambulante Hospizdienste, neun stationäre Einrichtungen sowie fünf Kinderhospize. Des Weiteren sind im Zuge der Gesundheitsreform aus dem Jahr 2007 palliative Pflegeteams an acht Standorten entstanden. Noch vor wenigen Jahren konnte die Versorgung in einer solchen Breite nicht gewährleistet werden. Dennoch gibt es nach wie vor Herausforderungen in der Hospiz- und Palliativarbeit. Zu diesen Herausforderungen zählen auch die von Ihnen angesprochenen Koordinierungsprobleme, die in der Zusammenarbeit verschiedener Akteure entstehen können.

Diese Probleme sind zum einen auf strukturbedingte Faktoren zurückzuführen, da in Oberhavel und auch in den anderen brandenburgischen Landkreisen häufig lange Wege zu den Betroffenen zurückgelegt werden müssen. Auf der anderen Seite mangelt es an ausreichend qualifiziertem Personal in der Fläche und an der Bereitschaft der einzelnen Akteure zu Absprachen und gegenseitiger Unterstützung.

Ich sehe demnach ebenso wie Sie einen Handlungsbedarf, um die Versorgungsqualität im Landkreis Oberhavel weiter auszubauen. Auch vor dem Hintergrund, dass die derzeitige Anlaufstelle für eine spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) in Neuruppin vorzufinden ist. Wie Sie schon richtig andeuteten, wurde durch die Reformen der letzten Jahre eine bessere Unterstützung und Förderung der ambulanten Hospize angestrebt. Ganz konkret wurde festgelegt, dass unter bestimmten Voraussetzungen auch zusätzliche hauptamtliche Koordinierungskräfte eingestellt werden können und eine Förderung durch die Gesetzliche Krankenkasse entsprechend einer Rahmenvereinbarung (§ 39a, Abs. 2 Satz 7 SGB V) möglich ist.
Inwieweit diese Voraussetzungen in Oberhavel erfüllt sind, können wir gern in einem persönlichen Gespräch versuchen nachzuvollziehen. Ich werde dazu in Kürze mit einem Terminvorschlag auf Sie zukommen.

Mit freundlichen Grüßen
Björn Lüttmann

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