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Bernhard Richter
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Frage von Johannes R. •

Frage an Bernhard Richter von Johannes R. bezüglich Bildung und Erziehung

Lieber Herr Richter,
halten Sie es für sinnvoll, am 3-gliedrigen Schulsystem festzuhalten?

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Antwort von
ÖDP

Sehr geehrter Herr Romer,

ich bedanke mich zuallererst für Ihr Interesse an unseren programmatischen Ideen.

Bildung muss zu einem der wichtigsten Faktoren in unserer Politik werden. Unser Land hat, wie Sie sicherlich wissen, kaum materielle Ressourcen für unsere Wirtschaftsproduktion. Die bestmögliche Ausbildung unserer Jugend sichert uns daher die überlebenswichtige Ressource „Bildung“ für die Zukunft unseres Landes, auf ihr beruht die Sicherung des Wirtschaftsstandorts Deutschland im Zuge einer globalisierten Welt. Das gegliederte Schulsystem hat sich eigentlich bewährt und drei von vier jungen Menschen im Alter von 18 bis 29 Jahren lehnen Gesamtschulen ab, wie in den letzten Tagen durch Studien bekannt wurde. Durch dieses System können die unterschiedlichsten Begabungen und Fähigkeiten gefördert werden. Wir treten daher für ein Festhalten am dreigliedrigen System ein.
Allerdings ist dazu nicht nur eine größtmögliche Durchlässigkeit der drei Gliederungen notwendig.
Wir brauchen vor allem deutlich verkleinerte Klassen von maximal 20 bis 25 Schülern. An sozialen Brennpunkten müssen sie noch stärker reduziert werden.
Individuelle Lernförderung und Ausgleich von immer stärker werdenden Erziehungsdefiziten kann nur erreicht werden durch zusätzliches Personal neben den regulären Lernkräften - vgl dazu Pisastudien und Schulpersonal in Finnland. Diese zusätzlichen Kräfte müssen nicht gleiches akademisches wissenschaftliches Niveau haben wie die Fachlehrer. Es könnten studentische Assistenten in einer erweiterten und praxisbezogeneren Ausbildungsphase sein oder jemand mit Erzieher- oder sozialpädagogischer Ausbildung für assistierende bzw. Lehrer entlastende Aufgaben.
Die Basis für eine erfolgreiche Schulbildung liegt aber schon im Kindergarten. Auch dort müssen die Gruppen drastisch verkleinert werden, damit Kinder gemäß ihren unterschiedlichen Begabungen gefördert werden können. Unserer Meinung nach liegt die Obergrenze bei 15 Kindern, denn solche mit Auffälligkeiten im Bereich der Sprache, der Motorik und der Auffassung müssen speziell gefördert werden. Dazu gehört auch der Abbau von Sprachbarrieren sowohl bei deutschen Kindern als auch bei denen mit Migrationshintergrund in diesen frühen Kinderjahren.
Die Prioritäten müssen sich in der Politik auch im finanziellen Bereich noch kräftig hierher verschieben.

Mit freundlichen Grüßen

Bernd Richter