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Frage von Torsten L. •

Frage an Arnold Vaatz von Torsten L. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Werden Sie für oder gegen die Weidetierprämie stimmen. ? Für oder gegen die Natur?

Vielen Dank T. L.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr L.,

vielen Dank für Ihre Anfrage zum Thema Weidetierprämie. Dem Antrag der Fraktion „Die Linke“ und „Bündnis 90/Die Grünen“ werde ich nicht entsprechen, da er zentrale Punkte bewusst außer Acht lässt.

Es ist richtig, dass in 22 anderen EU-Mitgliedstaaten gekoppelte Mutterschaf- bzw. Weidetierprämien gewährt werden. Allerdings erhalten in diesen Mitgliedstaaten die Schäfer für ihr Dauergrünland nicht so hohe Prämien wie in Deutschland, wo extensiv genutztes Dauergrünland die gleiche Prämie erhält wie hochproduktives Ackerland. In Deutschland werden Schafhalter über entkoppelte, regional einheitliche Direktzahlungen als auch bei benachteiligten Gebieten über Ausgleichzahlungen gefördert. Die Forderung einiger Berufsschäfer eine Weidetierprämie als Direktzahlung in Form der freiwillig gekoppelten Stützung auch in Deutschland einzuführen, hätte aber zur Folge, dass diese zusätzliche Finanzleistung zu Lasten der Flächenprämien aller landwirtschaftlichen Betriebe einschließlich der Schafe haltenden Betriebe selbst gehen würde.

Außerdem haben wir in Deutschland mit dem vollständigen Verzicht auf gekoppelte Direktzahlungen gute Erfahrungen gesammelt, denn die Betriebe können ihre Produktionsentscheidung ausschließlich an den Bedürfnissen des Marktes ausrichten. Davon haben auch die Schafhalter profitiert. Die Direktzahlungen, die sie heute für ihre beihilfefähigen Flächen erhalten, bei denen es sich hauptsächlich um Dauergrünland handelt, betragen in etwa das Dreifache dessen, was der Sektor vor der Entkoppelung an Mutterschafprämien erhalten hat.

Auch das Problem flächenloser Wanderschafhalter wurde bei der Umsetzung berücksichtigt. Vor der Einführung entkoppelter Direktzahlungen hat die Bundesregierung gemeinsam mit dem Berufsstand und den Fachverbänden diesen Schäfern empfohlen, Dauergrünlandflächen zu pachten, damit sie auch unter den entkoppelten Direktzahlungen eine solide Einkommensbasis haben. Aufgrund der Einführung entkoppelter Direktzahlungen ist es für Schäfer attraktiv, nicht nur das klassische Dauergrünland, sondern auch Dauergrünlandflächen auf wenig produktiven Grünlandstandorten zu bewirtschaften.

Dass all diese Förderung auch bei den Schäferinnen und Schäfern ankommt, zeigen Auswertungen des Testbetriebsnetzes: Danach erhielten spezialisierte Schafbetriebe im Haupterwerb im Wirtschaftsjahr 2016/2017 rund 86.000 Euro an staatlichen Direktzahlungen und Zuschüssen! Zum Vergleich: der Durchschnitt dieser Zahlungen belief sich bei allen landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetrieben auf 33.800 Euro.

Mit freundlichem Gruß
Arnold Vaatz