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Annette Glamann-Krüger
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Frage von David B. •

Frage an Annette Glamann-Krüger von David B. bezüglich Verkehr

Sehr geehrte Frau Glamann-Krüger,

Im Namen der über 500 Mitglieder der Bürgerinitiative Moitzfeld-Herkenrath (www.moitzfeldherkenrath.de) möchte ich Ihnen gerne folgende Fragen mit Bezug auf das im Januar verabschiedete Gewerbekonzept der Stadt Bergisch Gladbach stellen:

1) Wie stehen Sie zu den Plänen der Stadt, zwischen Moitzfeld und Herkenrath an der L289 ein riesiges Industriegebiet „Voislöhe“ mit 20 Hektar für produzierende Großbetriebe vorzusehen, und inwieweit unterstützen Sie diese?

2) Warum wird gerade dieser Standort im Landschaftsschutzgebiet als besonders geeignet für Industrieansiedlungen mit Emissionen erachtet – und wie passt dies zu dem vom Rat erklärten strategischen Ziel von Bergisch Gladbach, Grünzüge als Teil des attraktiven Umfeldes zu schützen?

3) Welche Bedeutung (auch wirtschaftlich) hat es ihrer Meinung nach für Bergisch Gladbach, direkt vor den Toren von Köln verkehrsgünstigen Wohn- und Lebensraum im „Grünen“ bieten zu können und sich Bewohnern und Gästen als „Tor zum Bergischen Land“ zu präsentieren? Wie passt dies zu den Plänen für das Industriegebiet Voislöhe zwischen Moitzfeld und Herkenrath?

Über eine Stellungnahme von Ihnen würden wir uns sehr freuen.

Viele Grüße aus Moitzfeld

David Bothe

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Bothe,

vielen Dank für Ihre Frage. Bei dem geplanten Gewerbegebiet Voislöhe hat der Rat der Stadt Bergisch Gladbach zu entscheiden. Da ich selbst nicht Mitglied des Rates bin, habe ich mich in den vergangenen Tage bemüht, die Meinung der Ratsmitglieder zu erfragen. Die Antworten fielen unterschiedlich aus, tatsächlich gibt es noch keinen Fraktionsbeschluss dazu. Ich persönlich bin der Auffassung, dass es in Bergisch Gladbach genug freie Gewerbefläche gibt, die man zunächst vermarkten sollte, bevor man daran denkt, die Landschaft zu verschandeln.

Inzwischen liegt mir die Stellungnahme des FDP-Fraktionsvorsitzenden, Dr. Reimer Fischer, vor, die ich hier zitieren möchte: "Im Rahmen des „Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes ISEK 2030“, das von der Verwaltung der Stadt Bergisch Gladbach entworfen wurde und Entwicklungsziele und Leitbilder von Bergisch Gladbach bis 2030 beschreibt, wurde neben den Themen Wohnen, Verkehr, Nahversorgung, Freiraum/Tourismus, Bildung, Sport und Kultur auch der Bereich Wirtschaft und Arbeit behandelt. Der Bereich umfasst vorrangig die Aufwertung und Aktivierung vorhandener Gewerbe- und Dienstleistung- standorte sowie ergänzend die Identifizierung von sog. Gewerbepotenzialflächen, die schrittweise bei Bedarf zu entwickeln wären. Diese Potenzialflächen müssen mit der vorhandenen Wohnbebauung verträglich und topografisch geeignet sein und eine gute Verkehrsanbindung haben. Der Bereich Voislöhe entspricht grundsätzlich diesen Bedingungen und wurde deshalb mit breiter Mehrheit des Rates als eine der wenigen geeigneten Gewerbepotenzialflächen eingestuft. Gegen diese Sachentscheidung kann ich keine Einwände erheben. Ob es allerdings unter Abwägung aller Umstände vertretbar ist, dort Gewerbe anzusiedeln, bedarf einer vertieften Untersuchung, bei denen die Vorteile wie zusätzliche Arbeitsplätze und höhere Gewerbesteuern den Nachteilen wie Landschaftsverbrauch und Zusatzverkehr abgewogen werden müssen. Derzeit besteht keine Veranlassung, eine solche Untersuchung durchzuführen und einen veränderten Flächennutzungsplan aufzustellen, weil in Bergisch Gladbach genügend neue Gewerbeflächen verfügbar sind, beispielsweise in Mitteleschbach.

Allerdings möchte ich darauf hinweisen, dass es sich bei dem Gebiet Voislöhe um eine „Gewerbepotenzialfläche“ handelt und nicht um ein mögliches Industriegebiet mit Emissionspotenzial. Hohe Schornsteine mit Rauchentwicklung oder Hammerwerke mit großem Lärm können absolut ausgeschlossen werden. Gewerbebetriebe in Hallen würden in jedem Fall keine Belästigung der Wohnbebauung in Moitzfeld oder Herkenrath nach sich ziehen."

Mit freundlichen Grüßen
Annette Glamann-Krüger