Frage an Annemarie Erb von Klaus H. bezüglich Kultur
Sehr geehrte Frau Erb,
vielleicht ist Ihnen der Begriff
"nichtkommerzielles Lokalradio" ja bekannt; es handelt sich um
staatlich unterstützte Radiostationen, bei denen Bürger und Bürgerinnen das
Programm gestalten, um die Meinungsvielfalt öffentlich zu machen.
In Rheinland/Pfalz gibt es solche Radiostationen im Gegensatz zu Hessen
nicht (in Wiesbaden sendet die Rheinwelle ein solches Programm).
Nach meiner Meinung sollten solche Radiostationen auch in Rheinland/Pfalz
lizensiert und staatlich unterstützt werden.
Wie stehen Sie dazu?
Sehr geehrter Herr Hecker,
meiner Ansicht nach kann ein Lokalradiosender einen Beitrag zur kulturellen und informationellen Infrastruktur einer Region leisten.
Nichtkommerzielles Lokalradio kann Themen aufgreifen, die von den Medien ansonsten eher vernachlässigt werden und/oder einen direkten Bezug zum Umfeld der Hörer und der Macher haben. Wenn ich ihre Frage richtig verstanden habe, ist Ihnen wichtig, dass ein solcher Sender nicht kommerziell sein sollte. Das ist für mich gut nachvollziehbar. Die Medienlandschaft ist durch Privatisierungen und Konzentration verstärkt von der Werbewirtschaft und damit von Quoten bzw. Auflagenhöhen abhängig. Ich halte es für wichtig, dass es Sender gibt, die über Ereignisse, Gruppen und Themen berichten können, die nur in einem kleinen Sendegebiet von Bedeutung sind, aber auch über Themen, die nicht spektakulär oder marktgängig genug sind, um den Sprung in einen der "normalen" Sender zu schaffen. Ich kann mir gut vorstellen, eine Initiative zu unterstützen, die für uns in Mainz und Umgegend ein beteiligungsorientiertes Konzept für ein "nichtkommerzielles Lokalradio" entwickelt und nach Möglichkeiten sucht, es um- und durchzusetzen.
Mit freundlichen Grüßen
Anne Erb
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