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Anja Karliczek
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Frage von Luisa S. •

Frage an Anja Karliczek von Luisa S. bezüglich Jugend

Sehr geehrte Frau Karliczek,

wir hatten schon in der Vergangenheit Diskussionen zu diesem Thema und auch jetzt möchte ich gerne wieder Ihre Position zum Thema Homosexualität in Frage stellen. Wenn Ihr Problem, mit gleichgeschlechtlicher Ehe ist, dass Kinder Mobbingerfahrungen in der Schule machen können, glauben Sie dann nicht, dass es Ihre Aufgabe ist, als Person des öffentlichen Lebens, als gutes Beispiel voran zu gehen und zu zeigen, dass das gesamte LGBTIQ+-Spektrum vollkommen gleichwertig ist, wie ein heteronormativer Lebensstil? Denken Sie nicht, dass eine Äußerung wie die Ihrige, eher dafür sorgt, dass Mobbing sich verschlimmern wird, da Kinder, die Ihre Aussage gehört haben annehmen werden, dass Homosexualität nicht gleichwertig ist wie Heterosexualität? Was glauben Sie, wie es sich anfühlen muss, dass von jemandem in Ihrer Position hören zu müssen, während Sie auf dem Schulhof schief angeschaut werden, weil Sie jemanden des gleichen Geschlechts geküsst haben? Ich versichere Ihnen, dass Ihre Aussage die Situation für die Kinder gleichgeschlechtlicher Paare nicht verbessert hat. Aber darum lade ich Sie herzlich ein, über Ihren Horizont hinauszusehen, sich mit dem Thema tiefgreifend und selbstkritisch zu befassen und emphatisch damit umzugehen.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit,

L. S.

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau S.,

die Ehe zwischen Mann und Frau ist die einzige Form der zwischenmenschlichen Beziehung, die auf natürlichem Wege den Bestand unserer Gesellschaft durch Kinder sichern kann. Nur deshalb ist diese Form des Zusammenlebens grundgesetzlich besonders schützenswert.
Ich kann verstehen, dass es eine große Sensibilität gegenüber Diskriminierung durch die Gesellschaft gibt. Dazu sind Verbindungen gleichgeschlechtlicher Menschen zu lange diskriminiert worden. Dieser Diskriminierung stelle ich mich entschlossen entgegen!
Mein Ansinnen war, über Langzeitstudien zu den Auswirkungen auf Kinder in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften zu sprechen. Meine Einschätzung als Mutter dreier Kinder ist die, dass es für die Entwicklung von Kindern wichtig ist, das emotionale Spannungsfeld zwischen Vater und Mutter zu erleben. Ob es tatsächlich so ist, wie ich es annehme, hätte ich gerne vor der Entscheidung im Bundestag noch mit Psychologen erörtert. Aus meiner Sicht gibt es ein Recht der Kinder auf Vater und Mutter. Ich betone, dass ich niemals in Frage stellen würde, dass Kinder auch bei gleichgeschlechtlichen Paaren gut behütet aufwachsen können.
Ich hätte mich gern in Ruhe damit auseinander gesetzt, was die vielen schnellen Veränderungen in unserem gesellschaftlichen Zusammenleben für unsere Kinder bedeuten.
Dazu stehe ich und dies ist meine Meinung – und in diesem Land ist freie Meinungsäußerung ein hohes Gut.

Mit freundlichen Grüßen
Anja Karliczek MdB

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