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Anja Hajduk
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Frage von Karl-Jürgen H. •

Frage an Anja Hajduk von Karl-Jürgen H. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Frau Hadjuk,

wenn ich richtig informiert bin, ist die gegenwärtige Generation von Elektroautos durch ihre Akkus sehr viel feuergefährlicher und explosionsgefährdeter als heutige Benziner oder Diesel-Autos. Ein Feuer in einer Tiefgarage voller Elektroautos könnte dann schnell das ganze Gebäude zerlegen.
Nehmen Sie das bei der von den Grünen geforderten verbindlichen Einführung von Elektroautos ab 2030 in Kauf?

Mit freundlichen Grüßen
K. H.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr H.,

vielen Dank für Ihre Frage. Ein schneller Einstieg und mittelfristiger Umstieg auf das Elektroauto ist technisch und infrastrukturell machbar. Wir GRÜNE wollen, dass zukunftsfähige Fahrzeugtechnik weiterhin in Deutschland entwickelt und produziert wird. Elektroautos bieten die Chance, die Energiewende auf den Straßenverkehr auszuweiten.
Es lässt sich aber nicht leugnen, dass dieser Bereich immer noch in den Kinderschuhen steckt. Wie sie selbst beschreiben, gibt es immer noch Tücken in der neuen Technik, die behoben werden. Wir fordern daher, dass die Automobilindustrie stärker als bisher in die Pflicht genommen wird und ernsthaft ihren Teil in Forschung und Weiterentwicklung beiträgt, dass es in Zukunft emissionsfreie Autos auf unseren Straßen fahren, die in jedem Bereich mit den herkömmlichen Autos konkurrieren können. Diesen Druck möchten wir GRÜNE erhöhen und fordern die Regierung auf, dafür steuerliche, fiskalische und infrastrukturelle (Ladesäulen) Voraussetzungen zu schaffen.

Die Jahreszahl 2030 ergibt sich aus dem Umstand, dass Pkw-Neuwagen durchschnittlich 18 Jahre gefahren werden. Wollen wir im Jahr 2050 die vereinbarte Verminderung des Ausstoßes von Treibhausgasen erreichen, müssen wir früh genug anfangen, verbindlich umzustellen, d.h. ab dem Jahr 2030 sollen nur noch abgasfreie Neuwagen zugelassen werden. Das ist eine große Herausforderung, gibt uns aber die Chance unsere Klima- und Umweltziele zu erfüllen und anzureizen, dass sich gleichzeitig die Automobilindustrie in ihrer Entwicklungsarbeit verlässlich auf die Elektromobilität ausrichtet.

Für uns Grüne ist klar, dass die Antriebstechnik nur ein Teil der Herausforderung ist. Nachhaltig wird unser Mobilitätssystem nur, wenn wir vermehrt auf klimafreundliche und effiziente Verkehrsmittel wie Bahn, ÖPNV und Rad umsteigen und ihre Nutzung attraktiver machen.

Mit freundlichen Grüßen
Anja Hajduk