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Anja Hajduk
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Frage von Astrid B. •

Frage an Anja Hajduk von Astrid B. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrte Frau Hajduk,

das Psychotherapeutengesetz von 1998 regelt u.a. die kostenpflichtige, berufsbegleitende Ausbildung für Psychologen zum Psychologischen Psychotherapeuten.
Innerhalb dieser Ausbildung müssen die Kandidaten auch als sogenannte "Psychologen im Praktikum (PIP)" arbeiten. Diese Tätigkeit wird bisher nur in ganz wenigen Kliniken auch angemessen vergütet. Stipendien gibt es bisher nicht.
Z.T. tritt sogar die absurde Situation ein, dass Psychologen ihre bezahlte Stelle kündigen müssen, um die gleiche Arbeit unbezahlt zu machen, damit sie als Praktikum anerkannt wird.
Meine Fragen an Sie:

1.) Stimmen Sie mit mir überein, dass Ärzte und Psychologen, die die gleiche Tätigkeit ausüben, für diese gleichwertig qualifiziert sind und die gleichen Verantwortungen tragen, auch das gleiche Honorar erhalten sollten?

2.) Sind Sie dafür, dass die Ausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten für die entsprechend geeigneten Kandidaten aus allen sozialen Schichten zugänglich sein sollte?

3.) Falls ja, - in welcher Weise wollen Sie und Ihre Partei-Kollegen sich dafür einsetzen?

Mit freundlichen Grüßen

Astrid Braack

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Frau Braack,

im Zuge der Reform der Approbationsordnung haben wir das 18-monatige "Arzt im Praktikum" der Ärztinnen und Ärzte abgeschafft. Die in ihren Beruf eintretenden Studienabsolventen werden sofort zu Assistenärztinnen und -ärzten. Sie können damit nicht mehr als "billige" Arbeitskräfte mißbraucht werden. Das Recht für die eigene Arbeit eine angemessene Bezahlung zu erhalten, muss auch für die Psychotherapeutinnen und -therapeuten gelten. Gesetzliche Regelungen zur Finanzierung der Ausbildung und der arbeitsrechtlichen Ausgestaltung des Ausbildungsverhältnisses sind erforderlich. Allerdings werden auch hier dicke Bretter zu bohren sein. Die Diskussion um die Reform der ärztlichen Approbationsordnung hat sich jahrelang hingezogen, weil die Länderfinanzminister die zusätzlichen Ausgaben fürchteten.

Mit freundlichen Grüßen
Anja Hajduk