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Frage von Lene J. •

Frage an Andreas Roll von Lene J. bezüglich Verkehr

Hallo Herr Roll,
was gedenken Sie bzw. Ihre Partei zu tun, um das Milliongrab Stuttgart 21 endlich zu stoppen:
- Ungeklärte Finanzierung
- Ungeklärte Risiken
- weniger Kapazität als der bestehende Kopfbahnhof
Wie lange soll die Bahn am Stuttgarter Bahnhof noch Tatsachen schaffen können, die tagtäglich zu Verschlechterungen für uns PendlerInnen führen? Bis es keinen Weg zurück mehr gibt?
Ich danke Ihnen im Voraus für Ihre Antwort!
Mit freundlichen Grüßen
Corina Seifried

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Antwort von
dieBasis

Sehr geehrte Frau Jakob,

bzgl. Ihrer Fragen möchte ich Ihnen mitteilen, dass ich ein leidenschaftlicher Befürworter des Kopfbahnhofs und seiner Modernisierung bin.
Ein Tunnelbahnhof hat m.E. keine bessere Betriebsqualität und reicht wahrscheinlich nicht einmal an die Leistungsfähigkeit des jetzigen Kopfbahnhofs heran.

Zudem gibt es zahlreiche ungeklärte Probleme, wie der geologische Untergrund, die langfristigen Wirkungen der unglaublich hohen Grundwasserentnahme, der Brandschutz, die Barrierefreiheit usw.
Sie können deshalb davon ausgehen, dass ich mich als gewählter Abgeordneter auf allen Ebenen für den Erhalt und Ausbau des Kopfbahnhofs einsetzen werde. Sollte die Bahn das Projekt S21 weiter betreiben, bin ich auch für eine strikte Beibehaltung des Kostendeckels für das Land BaWü. Der Finanzierungsanteil des Landes ist zwar nur ein kleiner Teil der Gesamtkosten. Die Bahn soll jedoch spüren, dass sie mit diesem verkehrspolitisch m.E. unsinnigen Projekt ein sehr hohes Risiko eingeht und es für die Bahnkunden viel sinnvoller wäre, den Kopfbahnhof zu modernisieren. S21 stellt leider in erster Linie ein Städtebauprojekt und nachrangig ein Verkehrsprojekt dar. Die frei werdenden Flächen sollen nach Ansicht der Bundesregierung und der Bahn gewinnbringend genutzt werden - und damit sicherlich nicht für sozialen Wohnungsbau zur Verfügung stehen.

Ich hoffe dass meine Antworten zum Erkenntnisgewinn beitragen und deutlich machen, dass wir auch im Bund ein fachkundig grün geführtes Verkehrsministerium benötigen, um solche Fehlentwicklungen wie bei S21 zukünftig zu vermeiden. Das CSU-geführte Bundesverkehrsministerium unter Ramsauer arbeitet leider gegen jede verkehrsplanerische Expertise und gegen das Verkehrsministerium im Land BaWü, das dem Projekt S21 aus verkehrspolitischer Sicht bekanntlich zu Recht kritisch gegenüber steht.

Freundliche Grüße
Andreas Roll