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Andreas Biebricher
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Frage von Rolf Heinrich B. •

Frage an Andreas Biebricher von Rolf Heinrich B. bezüglich Recht

Sehr geehrter Herr Biebricher,
Sie sagten im Interview auf TV Mittelrhein, dass Sie auf die Bürger zugehen möchten um deren Sorgen, Ängste oder Anregungen zu hören.
1. Frage: Habe Sie heute "nur" gesehen - Wahlkampfveranstaltung mit Horst Seehofer. Wieviel Zeit hatten Sie für Ihr "Vorhaben" im Wahlkampf 2011 eingeplant, wieviele "normale" Bürger der Stadt Koblenz gesprochen und zugehört ?
2.Frage: Was glauben Sie, dass "Fluterschen" sich so nicht mehr wiederholt ? Schärfere Gesetze, oder ist da auch der einzelne Bürger gefragt, nicht wegzuschauen - also mehr Zivilcourage zeigen !

Für Ihre aussagekräftige Antwort bedanke mich im vorraus.

MfG
Rolf H. Balmes

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Balmes,

bei der Veranstaltung mit Horst Seehofer und Julia Klöckner konnte ich entgegen sonstiger Praxis nicht mehr mit den Besuchern sprechen, weil ich den Ministerpräsidenten vom Flugplatz abholen und wieder zurückbringen musste.

Im letzten ¾ Jahr seit meiner Aufstellung als Kandidat, habe ich versucht, mit möglichst vielen Menschen ins Gespräch zu kommen. Dies ist auch sehr gut gelungen. Zwar ist es natürlich nicht möglich, mit allen im Wahlkreis lebenden 82.000 Einwohnern, bzw. ca. 60.000 Wahlberechtigten zu sprechen, doch es ist mir gelungen, bei sehr vielen Veranstaltungen, Kirmessen, Weinfesten, Karnevalsveranstaltungen, an Canvassingständen oder bei Hausbesuchen, um nur einige Beispiele zu nennen mit einer gewaltigen Anzahl von Menschen in Kontakt zu kommen. Die Zahl liegt wohl irgendwo zwischen 15 und 20.000, ist aber natürlich nicht genau zu beziffern. Daneben kam ich auch im Alltag, nicht zuletzt beruflich, mit vielen Bürgern ins Gespräch und konnte viele interessante Diskussion führen. Auch in den letzten Tagen des Wahlkampfes möchte ich mit vielen Menschen sprechen und werde in dieser Woche ca. 50 Stunden mit Infoständen, Hausbesuchen und abendlichem Kneipencanvassing beschäftigt sein.

Hinsichtlich Ihrer zweiten Frage kann ich Ihnen versichern, dass auch mich die Ereignisse von Fluterschen schockiert und sehr betroffen gemacht haben. Mein Mitgefühl gehört den Opfern und ich meine, wir sollten alles unternehmen, damit ihnen bestmögliche Unterstützung und Hilfe zuteil wird. Doch wir sollten uns auch fragen - und hier bin ich ganz bei Ihnen -, was wir tun können, damit sich solches nicht mehr wiederholen kann. Für mich sind die beiden von Ihnen genannten Möglichkeiten - schärfere Gesetze und mehr Zivilcourage - keine sich einander ausschließende Alternativen, vielmehr ergänzen sich meiner Meinung nach beide durchaus. Der Gesetzgeber ist gefordert deutlich zu machen, dass Täter nicht auf Milde hoffen können. Da der Staat jedoch erst einschreiten kann, wenn ein derartiges Verbrechen offenbar wird, kann eine Verschärfung des Strafmaßes aber nur den ersten Schritt bedeuten. In einem weiteren Schritt müssen wir dafür Sorge tragen, dass die Kultur des Wegsehens einer Kultur des Hinsehens weicht. Nur wenn wir durch Aufklärung und Sensibilisierung erreichen, dass die Menschen ein Gespür dafür entwickeln, zu bemerken, wenn in ihrer Umgebung etwas schief läuft, können wir künftig vermeiden, dass hilflose Opfer ihren skrupellosen Peinigern schutzlos ausgeliefert sind.

Mit freundlichen Grüßen

Andreas Biebricher