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Alexander Krauß
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Frage von Theodor M. •

Frage an Alexander Krauß von Theodor M. bezüglich Recht

Sehr geehrter Herr Krauß,

wie ist es zu erklären, dass Studien wie z.B. der Bericht der Europäischen Drogenbeobachtungsstelle 2011 zu dem Fazit kommen, dass die Strafverfolgung von Cannabisdelikten die Prävalenzraten des Konsums nicht senkt?

Und was ist von diesen Studien zu halten?

Da Sie Drogenpolitischer Sprecher der CDU sind wissen Sie das ja sicherlich. Über eine Antwort würde ich mich freuen. Vielen Dank im Voraus.

Mit freundlichen Grüßen,
Theodor Marke

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Marke,

vielen Dank für Ihre Nachricht.

Ich muss Sie jedoch zuerst darauf hinweisen, dass ich keineswegs der drogenpolitische Sprecher meiner Fraktion bin. Dennoch möchte ich Ihnen gern antworten.

Es ist kein Geheimnis, dass es sich hinsichtlich der Drogenpolitik und hierbei insbesondere beim Umgang mit Cannabis um ein hochgradig umstrittenes und kontrovers diskutiertes Thema handelt. Hiermit meine ich keineswegs nur den politisch-gesellschaftlichen Diskurs, sondern auch die wissenschaftliche Debatte bezüglich dieses Themas. So kommen verschiedene Experten und Untersuchungen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Ich bitte hierbei unbedingt zu bedenken, dass Wissenschaft zwar stets anhand festgelegter, kontrollierter und nachvollziehbarer Kriterien und Regeln nach Wahrheit strebt, diese jedoch keinesfalls immer erlangt. Somit dürfen wissenschaftliche Studien niemals als der Wahrheit letzter Schluss betrachtet werden.

Dass Studien zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen, kann viele Gründe haben. So kann es beispielsweise daran liegen, dass unterschiedliche Methoden angewandt oder andere Daten erhoben oder ausgewertet wurden. Ferner spielen auch viel grundlegendere Fragen, wie das Forschungsmodell oder die theoretischen Annahmen sowie die Hypothesenbildung eine zentrale Rolle für die erlangten Forschungsergebnisse. Letztendlich legt sogar die Forschungsfrage eine wissenschaftliche Arbeit unter Umständen bereits soweit fest, dass vermeintlich ähnliche Forschungsvorhaben unterschiedliche Ergebnisse hervorbringen. Sie sehen also, dass Wissenschaft ein stetiges Ringen verschiedener Aussagen um die Erkenntnis der empirischen Wahrheit ist.

Ich selbst habe mir, basierend auf wissenschaftlichen Studien, die ich freilich ebenso hinterfrage wie Sie, dem Austausch mit Experten aus der Praxis, dem Dialog mit den Bürger und den Diskussionen innerhalb des Parlaments sowie meinen eigenen Überzeugungen eine Meinung gebildet, welche Sie sicher bereits kennen.

Auf dieser Grundlage werde ich mich auch zukünftig gegen eine Legalisierung von Cannabis einsetzen.

Mit einem herzlichen Glückauf grüßt Sie

Alexander Krauß MdB