Portrait von Adelbert Ringwald
Adelbert Ringwald
DIE LINKE
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Adelbert Ringwald zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Harald L. •

Frage an Adelbert Ringwald von Harald L. bezüglich Energie

Wie positioniert sich Die Linke zum Thema Energiepolitik?
Insbesondere zur Atomkraft und zu Erneuerbaren Energien?

Portrait von Adelbert Ringwald
Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Loydl,

am 1.09.09. haben wir eine Podiumsdiskussion zu diesem Thema bei der EWS Schönau. 20.00 Uhr im Nelli Nashorn in Lörrach, Tumringer Str. 248
Ich lade Sie recht herzlich hierzu ein.

Die Atomkraftwerke müssen so schnell wie möglich abgeschaltet werden. Vor kurzem waren 9 der 17 Atomkraftwerke abgeschaltet. Es ging aber nicht der Strom aus oder? Anlässlich des Milliardengrabes in ASSE was der Steuerzahler trägt, ist es unverantwortlich weiterhin Atommüll zu produzieren. Den Sicherheitsaspekt habe ich damit noch nicht einmal angesprochen. Atomkraftwerke sind auch nicht klimafreundlich. Die Gewinnung und Transport des Erzes ist auch erheblich CO2 emittierend. Wir haben weltweit ca 435 Atomkraftwerke - 150 davon stehen in Europa, und davon die Meisten in Frankreich. Uranerz ist sehr schnell endlich. Wenn etwas endlich wird schlagen die Gesetze des Marktes unerbittlich zu, dies haben wir in 2008 beim Rohölpreis gesehen.

Aufgrund des Klimawandels, der mittlerweile unbestreitbar ist, müssen wir hier als gutes Beispiel vorangehen, und unsere Energieversorgung auf 100%-ige Regenerative Energie umstellen. Wir können doch unseren Kindern keine sozial und ökologisch verbrannte Erde hinterlassen. In Karlsruhe wird ein neues Kohlekraftwerk gebaut. Dies stößt so viel CO2 aus, dass die ganze Rheinebene von Basel bis Frankfurt mit Bäumen bepflanz werden müsste, damit dieses ausgestossene CO 2 gebunden wird. Der Schlüssel für den Umbau unserer Volkswirtschaft und die Arbeitsplätzeschaffung liegt in der Umstellung unserer Energieversorgung auf regenerative Energien. Es ist die Wasserkraft, Windkraft, Solar und mittelfristig die Tiefengeothermie (unter gewissen Voraussetzungen) zu bevorzugen. Nur so erhält man einen niedrig kalkulierbaren akzeptablen Strompreis, da der Primärenergiebezug nicht diesen Marktgesetzen unterliegt ( der Wind weht, die Sonne scheint, und das Wasser fließt). Die CO2-Bilanzen der Photovoltaik liegt bei ca 5 Jahre. Der Windenergieanlagen bei 2 Jahren und bei Wasserkraft bei 6 Monate. Wir DIE LINKE streben eine 100% dezentrale Energieversorgung bis 2050 an. Anlässlich der 500 Mrd € für die Banken könnte man dies schon in Jahren bewerkstelligen. Die CO2-Verflüssigung ist keine Lösung, da der Energieeinsatz dann um 25% erhöht ist. Außerdem brach in Tansania ein Vulkan aus ,der alles Leben mit der CO2-Wolke auslöschte. Der Steuerzahler soll laut Energiewirtschaft auch hier wie bei den Lagerung des Atommülls tragen. Der Strompreis für diese schmutzige Form der Energiegewinnung müsste die Kilowattstunde mindestens 1 € betragen. Der Differenzbetrag zu 2ct trägt der Steuerzahler. Auch Fessenheim muß schließen. FDP, CDU setzen eindeutig auf Atomkraft. Diese muss abgewählt werden. Sie haben es in der Hand am 27.09.09. Vollziehen wir den Energiewandel, so müssen unsere Bundeswehrsoldaten sich nicht an Resourcensicherungskriegseinsätzen beteiligen. Auch trifft der Klimawandel gerade hauptsächlich die Armen der Welt. Diese können sich jedoch keine Versicherungen leisten. Ich sage: KLIMASCHUTZ IST MENSCHENRECHT UND FRIEDENSSICHERUNG. Dies ist Fakt.

Aus dem Wahlprogramm DIE LINKE:
Das Streben nach sozialer Gerechtigkeit und ein radikaler ökologischer Umbau unserer Lebens- und Wirtschaftsweisen sind zwei Seiten einer Medaille. So ist ambitionierter Klimaschutz nicht nur wichtig für den Erhalt unserer natürlichen Umwelt, sondern zugleich ein Beitrag zum Kampf um globale soziale Rechte, verschärft der fortschreitende Klimawandel doch das tägliche Ringen von Millionen Menschen ums Überleben. Die konkrete Ausgestaltung von Umweltpolitik darf jedoch nicht zu einer weiteren sozialen Spaltung der Gesellschaft in „Arm und Reich“ führen. Bezahlbare Energie und Mobilität müssen auch für einkommensschwache Bevölkerungsschichten gewährleistet sein.
Das fossil-atomare Zeitalter beenden
Eine konsequente Energiewende hin zu erneuerbaren Energien ist eine zentrale Investition in ein ökologisches und friedliches 21. Jahrhundert. Im Kampf gegen den Klimawandel müssen die Treibhausgasemissionen in Deutschland bis zum Jahr 2020 gegenüber 1990 halbiert und bis Mitte des Jahrhunderts um mindestens 90 Prozent gesenkt werden. Wer heute auf regenerative Energien setzt und das Wissen für eine nachhaltige Energieversorgung mit Schwellen- und Entwicklungsländern teilt, wird sich morgen nicht an Ressourcenkriegen um Öl und Gas beteiligen. Als Etappenziel fordert die LINKE für 2020: Im Strombereich soll der Anteil erneuerbarer Energien mindestens die Hälfte, im Wärme- und Kältesektor ein Viertel betragen. Besonders wichtig ist dabei die dezentrale Energieversorgung in öffentlicher Hand.
Eine zentrale Aufgabe für die Zukunft wird sein, sich auf den bereits in Gang gesetzten Klimawandel einzustellen. Alle Planungsmaßnahmen zu Raumordnung, Stadtentwicklung, Verkehr, Küstenschutz und Landschaftspflege müssen sowohl Aspekte des Klimaschutzes als auch der Anpassung an den Klimawandel berücksichtigen Die Energiewende kann nur gelingen, wenn gleichzeitig die Energieeffizienz deutlich erhöht und im großen Maßstab Energie eingespart wird. Wir brauchen eine ökologisch-technische Effizienzrevolution, eingebettet in alternative Lebensstile. Mittelfristig muss in Deutschland der komplette Energiebedarf aus erneuerbaren Quellen gedeckt werden.
Wissenschaftliche Untersuchungen belegen: Eine Energieversorgung aus erneuerbaren Energien ohne Atomkraft und ein mittelfristiger Ausstieg aus der Kohleverstromung sind möglich. Wir wollen sie konsequent betreiben. Wir lehnen daher die Planung und den Bau neuer Kohlekraftwerke ab – ebenso wie die von der Energiewirtschaft propagierte Scheinlösung der Verpressung von Kohlendioxid in den Untergrund. Der notwenige Wandel in den bisher vom Bergbau geprägten Regionen soll ökologisch und sozial ausgewogen gestaltet werden. Der EU-Emissionshandel als zentrales Klimaschutzinstrument der EU hat bislang versagt. Er hat zu jährlichen Mitnahmegewinnen der Stromkonzerne in Milliardenhöhe geführt und nicht zum Klimaschutz beigetragen. In Zukunft müssen Kraftwerke und Unternehmen drastisch verschärfte Vorgaben für den Klimagasausstoß erhalten. Der rotgrüne Atomkonsens von 2000 ist Nonsens, denn die garantierten Restlaufzeiten dienen zuallererst den Profitinteressen der Atomindustrie. Der Betrieb von Atomanlagen birgt jedoch unverantwortlich hohe Risiken; eine sichere Endlagerung von Atommüll für eine Million Jahre und mehr ist nicht zu gewährleisten. Das Fiasko in den Atommülllagern Asse und Morsleben zeigt, wie fahrlässig die bisherige Praxis ist. DIE LINKE fordert darum die unverzügliche und unumkehrbare Stilllegung aller Atomanlagen sowie ein Verbot für den Export von Atomtechnik. Atommülltransporte müssen bis zu einer verlässlichen Lösung der Endlagerung ausgesetzt werden. Wir wollen die Energiekonzerne in öffentliches Eigentum überführen und einer demokratischen Kontrolle unterstellen. Das Energiekartell muss entflochten, die Energieversorgung weitgehend rekommunalisiert, die Energiemonopole müssen schrittweise aufgelöst werden.
Ökologisch umsteuern in Wirtschaft, Verkehr und Landwirtschaft. Nicht nur das Erdölzeitalter geht unwiderruflich zu Ende. Auch andere Rohstoffe werden knapp

Vielen Dank für Ihre Frage. Ich hoffe ich konnte Sie überzeugen mich und
DIE LINKE mit der Erst- und Zweitstimme zu wählen.
Je stärker DIE LINKE desto sozialer und ökologischer das Land.

Mit freundlichen Grüßen