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Frage von Janina L. •

Frage an Achim Werner von Janina L. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Werner,

vielen Dank für Ihre Antwort. Ihre Fraktion hat etwas missverstanden: Eine Pflegekammer soll nicht Aufgaben der Arbeitgeber/ Gewerkschaften übernehmen (vgl. Pressemitteilungen aller Pflegeberufsverbände)! Warum übersieht Ihre Fraktion, dass es neben Arbeitsbedingungen/ Einkommen noch weitere Faktoren gibt, die sich auf den gesellschaftlichen Status des Pflegeberufs auswirken?

Die gesetzl. Rahmenbedingungen und die Entscheidungen in den Selbstverwaltungsgremien im Gesundheitswesen wirken sich auf die Pflegenden u. die Pflegebedürftigen aus. Der Gesetzgeber verweigert hier der größten Berufsgruppe das Mitspracherecht (haben nur verkammerte Berufe). Wer kann besser definieren was Pflegebedürftigkeit/ Pflegequalität ist o. zu pflegefachlichen Themen beraten – die Pflegenden oder berufsfremde Personen?
Ist es gesamtgesellschaftlich kosten- und ressourcensparend, wenn die Aufgaben von vielen versch. pflegefernen Akteuren ausgeführt werden? Eine Kammer kann diese zentralisiert u. effektiv übernehmen. Die Dezentralisierung der Aufgaben fällt zu Lasten des Bürgers, also der Pflegebedürftigen u. der Pflegenden.

Es wirkt sich ebenso auf den gesellschaftl. Status des Berufes aus, dass es keine Organisation gibt, die stellvertr. für den gesamten Berufsstand sprechen kann u. daher in den Medien Personen ohne pflegeberufliche/-wissenschaftliche Qualifikation als „Pflegeexperten“ bezeichnet werden.

Eine Kammer könnte für alle Pflegenden sprechen -im Gesundheitswesen, der Politik und der Öffentlichkeit. Der Nutzen wäre höher, die Kosten für die Pflegenden geringer als die Mitgliedschaft im Berufsverband, der nur für 10% der Pflege sprechen kann.

Wie will Ihre Fraktion diese Probleme des Berufstandes ohne eine Pflegekammer lösen?

Wie erklären Sie es, dass die SPD-Fraktion in Schleswig-Holstein anderer Meinung ist? Dort wird man eine Pflegekammer einrichten. Warum sind Sie sich bundesweit innerhalb der SPD nicht einig?

Herzliche Grüße,

J. Lang

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