Bundeshaushalt 2020

Mit dem vom Haushaltsausschuss eingebrachten Entwurf für den Haushalt 2020 wird der Bundestag aufgefordert, den Plänen für die Ausgaben des nächsten Jahres zuzustimmen. Der Entwurf beziffere die Ausgaben auf eine Höhe von 362 Milliarden Euro (vgl. 2019 - 356,4 Milliarden Euro). Für die Ausgaben ist im Entwurf keine Nettokreditaufnahme geplant ("schwarze Null").

Die Oppositionsfraktionen lehnten den viel kritisierten Haushaltsentwurf geschlossen ab, während die Regierungsfraktionen ihm zustimmten. Damit wurde der Haushaltsentwurf für das Jahr 2020 angenommen.

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Dafür gestimmt
371
Dagegen gestimmt
270
Enthalten
0
Nicht beteiligt
67
Abstimmungsverhalten von insgesamt 708 Abgeordneten.
NameFraktion Absteigend sortieren WahlkreisStimmverhalten
Portrait von Tobias Matthias PeterkaTobias Matthias PeterkaAfD237 - Bayreuth Dagegen gestimmt
Portrait von Beatrix von StorchBeatrix von StorchAfD75 - Berlin-Mitte Dagegen gestimmt
Portrait von Paul PodolayPaul PodolayAfD242 - Erlangen Dagegen gestimmt
Portrait von Heiko HeßenkemperHeiko HeßenkemperAfD161 - Mittelsachsen Dagegen gestimmt
Portrait von Christoph NeumannChristoph NeumannAfD152 - Leipzig I Dagegen gestimmt
Portrait von Birgit Malsack-WinkemannBirgit Malsack-WinkemannAfD Dagegen gestimmt
Portrait von Dietmar FriedhoffDietmar FriedhoffAfD43 - Hannover-Land I Dagegen gestimmt
Portrait von Matthias BüttnerMatthias BüttnerAfD66 - Altmark Dagegen gestimmt
Portrait von Stephan ProtschkaStephan ProtschkaAfD230 - Rottal-Inn Dagegen gestimmt
Marc BernhardMarc BernhardAfD271 - Karlsruhe-Stadt Dagegen gestimmt
Portrait von Enrico KomningEnrico KomningAfD16 - Mecklenburgische Seenplatte I - Vorpommern-Greifswald II Nicht beteiligt
Portrait von Corinna MiazgaCorinna MiazgaAfD Dagegen gestimmt
Portrait von Kay GottschalkKay GottschalkAfD111 - Viersen Dagegen gestimmt
Jürgen Pohl AfDJürgen PohlAfD189 - Eichsfeld – Nordhausen – Kyffhäuserkreis Dagegen gestimmt
Portrait von Harald WeyelHarald WeyelAfD Dagegen gestimmt
Portrait von Verena HartmannVerena HartmannAfD Nicht beteiligt
Portrait von Detlev SpangenbergDetlev SpangenbergAfD151 - Nordsachsen Dagegen gestimmt
Petr BystronPetr BystronAfD217 - München-Nord Dagegen gestimmt
Portrait von Jens KestnerJens KestnerAfD52 - Goslar - Northeim - Osterode Dagegen gestimmt
Portrait von Gottfried CurioGottfried CurioAfD Dagegen gestimmt
Portrait von Robby SchlundRobby SchlundAfD194 - Gera – Greiz – Altenburger Land Dagegen gestimmt
Portrait von Martin ReichardtMartin ReichardtAfD Dagegen gestimmt
Portrait von Bruno HollnagelBruno HollnagelAfD10 - Herzogtum Lauenburg - Stormarn-Süd Dagegen gestimmt
Portrait von Jörn KönigJörn KönigAfD41 - Stadt Hannover I Dagegen gestimmt
Portrait von Andreas BleckAndreas BleckAfD197 - Neuwied Dagegen gestimmt

Der vom Haushaltsausschuss der Bundesregierung eingebrachte Gesetzesentwurf plant die Einnahmen und Ausgaben der Bundesrepublik Deutschland für das Jahr 2020. Eine Neuverschuldung sei in dem Gesetzesentwurf nicht vorgesehen, weshalb Oppositionsparteien, Gewerkschaften und Wirtschaftswissenschaftler den Entwurf kritisieren, da Kreditaufnahmen für große Zukunftsinvestitionen nötig seien. der Haushaltsplan sieht Investitionen von 42 Milliarden Euro vor. Dies entspräche einer Steigerung von 1,243 Milliarden Euro (vgl. 2019). Durch das Rekordniveau an Investitionsausgaben erklärt sich auch, dass nahezu allen Ressorts mehr Geld zur Verfügung steht als im Vorjahr.

In dem Entwurf ist vorgesehen, die Ausgaben im größten Etat, dem des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, zu erhöhen. So sollen die Ausgaben im kommenden Jahr 150 Milliarden Euro betragen. Das wären ca. 5 Milliarden Euro mehr als 2019. Der zweitgrößte Etat ist im Haushaltsplan für das Bundesministerium der Verteidigung vorgesehen, welches mit 45 Milliarden Euro um knapp 2 Milliarden Euro aufgestockt wird. Für das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur sind ca. 31 Milliarden Euro vorgesehen. Dies entspräche ebenfalls einer Steigung von knapp 2 Milliarden Euro beim drittgrößten Etat des Haushaltsentwurfs.

Ebenfalls erhöht werden soll das Budget des Bundesumweltministeriums. Die Erhöhung des Etats um 500 Millionen Euro auf 2,97 Milliarden Euro soll unter anderem der Umsetzung des Klimaschutzprogramms 2030 dienen. Zum Vergleich: In der großen Debatte um den Haushalt, die "Schwarze Null" und die Investitionen in den Klimaschutz fordern die Grünen in einem Gesetzesentwurf, der bisher lediglich der Süddeutschen Zeitung vorliegt, in den kommenden vier Jahren 100 Milliarden Euro zu investieren. Damit sollen Bahn, ÖPNV, Radwege und Sanierungen finanziert und dafür die Politik der "Schwarzen Null" beendet werden.

(Die Zahlen des Haushaltes der letzten Jahre im Überblick)

Die Kritik der Oppositionsfraktionen spiegelte sich auch in der Anzahl der Änderungsanträge wieder. So gab es in den letzten Monaten 1.800 Änderungsanträge zum Haushaltsentwurf. Die meisten, nämlich 598 Anträge, kamen dabei allein von der FDP-Fraktion. Keiner der Anträge der Oppositionsparteien wurde angenommen.

So ist der FDP-Haushaltspolitiker Otto Fricke der Meinung, dass sich das Land keine weiteren zwei Jahre dieser Regierung leisten könne, da Zukunftsinvestitionen aufgrund des Festhaltens an der Politik der "Schwarzen Null" ausbleiben würden. Sven-Christian Kindler von den Grünen kritisiert, dass der Entwurf in Zeiten der Klimakrise, Investitionsschwächen und stotternder Konjunktur keine Lösungen für diese Probleme biete. Auch der Energiepolitiker der Linksfraktion,  Lorenz Gösta Beutin, bemängelt, dass die Bewältigung des Klimawandels in den nächsten Jahren immer mehr Geld koste und daher das Sparen für Steuerzahler:innen teurer wäre. (Merkur-Artikel)

Auf Seiten der AfD-Fraktion kritisiert Peter Boehringer der Grundrentenplan und die Mehrausgaben zur Klimapolitik. Die Große Koalition begehe mit dem Haushaltsplan Fehlplanungen und Ungerechtigkeiten. (Focus-Artikel)

 Eckhard Rehberg (CDU/CSU) freut sich, dass die Steuereinnahmen über die Deutschland vermöge, "Rekordinvestitionen" in Klimaschutz, Bildung, Forschung, innerer und äußere Sicherheit sowie in der Sozialpolitik möglich seien. Auch Finanzminister Olaf Scholz verteidigt den Haushaltsplan, der eine Investition in die Zukunft sei. So investiere man mit dem Haushalt wenn es um das Verkehrsnetz oder um die Bahn gehe.  Denn der Haushalt sieht beispielsweise vor, dass das Eigenkapital der Deutschen Bahn um eine weitere Milliarde erhöht wird. (Zeit-Artikel) (Merkur-Artikel)

Die Oppositionsfraktionen lehnten den kontrovers diskutierten Antrag geschlossen ab, während die Regierungsfraktionen dem Antrag zustimmten. Damit wurde der Haushaltsentwurf für das Jahr 2020 angenommen.


Hier geht es zur Abstimmung über den Haushaltsplan 2019