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Gabriele Fechtner
MLPD
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Frage von Franz K. •

Als häuslich pflegender Angehöriger hat man es nicht nur mit Finanzierung und Kosten aller Art zu tun, sondern mit einem 24 Stunden - 365 Tage Job.Hat die MLPD eine Idee davon wie der Alltag aussieht?

Beispiel: Wir mußten ein Paket aus der Paketstation der Post abholen, da wir bei Anlieferung durch DHL nicht zu Hause waren oder es nicht gehört hatten, da wir schwerhörig sind. Die Packetstation war schwer zu finden in einem Seitenarm, einer Sackgasse der auf dem Paketschein angegebenen Adresse. Dort stellte sich heraus das ein Smartphone benötigt wird um an das Paket zu kommen. Eine Zweitanlieferung nach Hause wurde laut DHL Service nicht ermöglicht. Wir sind Rollstuhlfahrer und beide Schwerbehindert. Nur durch die freundliche Hilfe der Nachbarschaft war es uns möglich das Paket doch noch abzuholen. Der ganze Vorgang dauerte mehr als 2 Stunden, da wir noch öffendliche Verkehrsmittel nutzen mußten. Als alleinpflegender selber Schwerbehinderter ist das eine Tortur. Arbeitet die MLPD mit Sozial- und Schwerbehindertenverbänden und Betroffenen um für die Menschen erfolgreich Druck bei der Politik machen zu können? - Bitte geben Sie ein Beispiel. Vielen Dank

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Antwort von
MLPD

Lieber Franz K.,

 

die MLPD ist eine Arbeiterpartei. Weil wir immer eng mit den einfachen Leuten in den Wohngebieten und in den Betrieben verbunden sind und weil auch unter unseren Mitglieder schwer behinderte Menschen sind, wissen wir, wie schwer das Leben den Menschen mit Behinderungen und ihren Angehörigen gemacht wird. Das Gesundheitssystem in Deutschland ist in einer eklatanten Krise, weil es immer massiver darauf ausgerichtet wurde, Maximalprofite zu erwirtschaften. Die Menschen bleiben dabei auf der Strecke und werden immer schlechter versorgt.

Wo wir können, helfen wir konkret. Wir organisieren z.B. in unserer Wohngebietsarbeit die Solidarität und gegenseitige Hilfe. In dem Stadtteil, in dem ich arbeite, haben wir z.B. einen Freundeskreis Katernberg gegründet mit Betroffenen an der Tafel. In diesem Kreis organisieren wir die gegenseitige Hilfe und Unterstützung, dazu gehört auch die Kontaktaufnahme und Zusammenarbeit mit den Ämtern, Pflegeeinrichtungen, Hilfe beim Einkauf und bei besonderen Angeboten usw. In unserer Parteizentrale haben wir einen Beauftragten für Menschen mit Behinderungen, und wir fördern auch einige Beschäftigte in diesem Sinne.

Vor allen Dingen kämpfen wir aber dafür, dass sich grundsätzlich etwas ändert. In unserem Parteiprogramm fordern wir: „Gründliche und kostenlose Gesundheitsfürsorge,Betreuung und Behandlung für alle dauerhaft in Deutschland Lebenden!“ und außerdem: „Einbeziehung der alten, kranken und behinderten Menschen in das gesellschaftliche Leben und volle Übernahme aller Kosten für ein menschenwürdiges Leben durch Monopole und Staat!“

Unser Ziel ist eine Gesellschaft, in der das Gesundheitswesen befreit ist von der Profitwirtschaft, von der grenzenlosen Raffgier großer Krankenhaus- und Pharmakonzerne. Wir kämpfen für den echten Sozialismus, in dem das Gesundheitswesen das ist, was es sein muss – nämlich eine soziale Einrichtung, in der es um die Menschen geht, um ihre optimalste Versorgung entsprechend den vorhandenen gesellschaftlichen und technischen Möglichkeiten, in dem jeder gleich behandelt wird und es keine Patienten 1. und 2. Klasse gibt.

 

Herzliche Grüße

Gabi Fechtner

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